Alles war perfekt organisiert: Neun erwartungsfrohe und motivierte Schülerinnen und Schüler sowie ihre Betreuungslehrer der Abteilung Kinderpflege des staatlichen Beruflichen Schulzentrums Waldkirchen - Außenstelle Grafenau wollten wie alle Jahre zum vierzehntägigen Praktikum in die Novaschool im Colegio Anoreta in der Nähe von Málaga fahren. Doch dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. Aufgrund dessen hat das Staatsministerium für Unterricht und Kultus einen Erlass zum Thema Schulfahrten an außerschulischen Lernorten herausgegeben. Daher findet die vom 5. Juni bis 19. Juni geplante Erasmus-Plus-Projektfahrt nicht statt.
Das Projekt wird im Rahmen des „Erasmus+“ Programms, ein Förderprogramm für Bildung, Jugend und Sport der europäischen Union, durchgeführt. Ausgestattet ist es mit einem Budget von insgesamt rund 14,8 Millionen Euro, von dem mehr als vier Millionen Menschen bis 2020 profitieren sollen. Das zentrale Anliegen von „Erasmus+“ ist dabei die europäische sowie internationale Bildungsarbeit zu verbessern.
Das Projekt ist bei den Schülern sehr beliebt, da sie ihre beruflichen Kompetenzen in vielerlei Hinsicht erweitern. In der Kindertagesstätte kommt bereits ein vielfältig gestaltetes medienpädagogisches Konzept zum Einsatz, somit konnten die spanischen Kinderpflegerinnen und Erzieherinnen sehr schnell in der Coronazeit pädagogische Angebote über das Internet bereitstellen. Die Kinder lernen bereits sehr früh mit digitalen Geräten umzugehen. Mit vier Jahren besuchen sie bereits die Vorschule und lernen dort Spanisch und Englisch. Die große Wissbegierde im Kindesalter unterstützt dabei das spielerische Lernen. Die Auszubildenden der Kinderpflege werden in verschiedene Arbeitsprozesse eingebunden und führen eigenständig entwickelte englischsprachige Angebote in den einzelnen Gruppen durch. Beide Projektpartner sind sich einig, dass es wichtig ist, gutes Fachpersonal mit weitreichenden Kompetenzen, die weit über die theoretischen Fachkenntnisse hinausreichen, auszubilden. Darüber hinaus profitieren beide Seiten, durch die gemeinsame internationale Zusammenarbeit. Des Weiteren erwartet die Schüler ein attraktives und bestens organisiertes kulturelles Rahmenprogramm.
Bei entsprechenden Voraussetzungen im neuen Schuljahr wird das jetzt abgesagt Praktikum im Herbst nachgeholt. Die Anmeldungen dafür laufen bereits und das Praktikum erfreut sich trotz Corona-Krise großer Beliebtheit.
Elisabeth Dankesreiter
„Wenn die Zeit mit Corona vorbei ist, wenn die Schulen wieder öffnen, wenn die Länder ihre Grenzen wieder öffnen und das Vertrauen ins Reisen zurückkehrt, dann freuen wir uns über ein besonderes Angebot für unsere Schüler/innen an der Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement Grafenau:“
Berufsfachschule für Hotel –und Tourismusmanagement in Grafenau kann Auszubildende nun auch außerhalb Europas über neues Programm finanziell unterstützen
Das war eine freudige Nachricht aus Bonn. Berufsfachschulen werden in das Programm „Ausbildung weltweit“ ab sofort mit aufgenommen. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler der HOT nun auch außerhalb des Programms Erasmus+ (Förderung innerhalb der EU-Staaten) für die Berufspraktika finanziell gefördert werden können und somit Auslandserfahrungen z.B. in Kanada, USA, Australien, Neuseeland und vielen anderen Ländern machen können.
Auszug aus der Mitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF):
„Warum ein Förderprogramm für internationale Auslandspraktika?
Die deutsche Wirtschaft ist international und das zeigt sich an vielen Arbeitsplätzen: Ein Kunde aus den USA ruft an, die Montage findet in Chile statt oder eine neue Kollegin aus Australien verstärkt das Team in Deutschland. Mit dem Förderprogramm Ausbildung Weltweit des BMBF erhalten Auszubildende, Ausbilderinnen und Ausbilder die Chance, in ausländischen Betrieben internationale Berufskompetenzen zu erwerben. Unternehmen in Deutschland werden so dabei unterstützt, ihre angehenden Fach- und Führungskräfte sowie das Bildungspersonal auf internationale Aufgabenbereiche vorzubereiten und die Ausbildung attraktiv zu gestalten.
Ab 2020 können auch Berufliche Schulen Förderanträge stellen und Aufenthalte von Personen in schulischer Berufsausbildung bezuschusst werden. Berücksichtigt werden dabei alle Zielländer, die nicht durch das europäische Förderprogramm Erasmus+ abgedeckt werden.
Der Fokus von Ausbildung Weltweit liegt auf der Förderung von Aufenthalten Auszubildender, die während ihrer Ausbildung eine Lernphase im Ausland absolvieren. Ihre Aufgaben im Partnerbetrieb sollten inhaltlich zur jeweiligen Berufsausbildung passen, können aber natürlich gleichzeitig neue Themen, alternative Herangehensweisen und zusätzliche Fertigkeiten vermitteln. Schließlich geht es bei den Aufenthalten auch darum, andere (Arbeits-)Kulturen und Methoden während der Ausbildung kennenzulernen.“
Na, Appetit bekommen auf eine Ausbildung weltweit an der Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement Grafenau für die Zeit nach Corona – dann bewirb dich jetzt!
In der Vergangenheit hat die HOT vor allem Praktika innerhalb der EU über das Programm Erasmus+ unterstützt. Dies wird auch weiterhin so bleiben.
Allgemein kann man sagen, dass in den letzten fünf Jahren jeder Schüler der HOT mindestens ein Auslandspraktikum gemacht hat, um berufliche, kulturelle und sprachliche Erfahrungen in der Ferne zu sammeln. Insgesamt können zwei der drei Praktika im Ausland gemacht werden, ab jetzt eben auch weltweit.
Wer Interesse an der Ausbildung hat, kann sich gerne an der Schule melden, um von den Schülern und den Lehrern genauer informiert zu werden über die Ausbildungsinhalte, den doppelten Abschluss (Beruf Assistent/in für Hotel- und Tourismusmanagement und zugleich Fachhochschulreife), das duale Studium (Bachelor of Arts Tourismusmanagement), Praktika, Ausbildungsfinanzierung Bafög, Wohngeld und Wohnmöglichkeiten etc. – Telefon der HOT 08552 40680.
Anmelden kann man sich online über die Seite www.hot-grafenau.de . Dort werden auch alle benötigten Unterlagen aufgeführt.