Stratoflight F 11a/b Technik
Auch in diesem Schuljahr wurde an der Fachoberschule des beruflichen Schulzentrums Waldkirchen wieder ein Stratosphärenflug mit einem Wetterballon durchgeführt, nachdem im vergangenen Jahr das Projekt ein voller Erfolg war. Gemeinsam mit Herrn Kern bereiteten wir in den zwei 11. Technik Klassen im Rahmen des Physik Praktikums zwei Flüge vor. Dafür besorgten wir jeweils einen riesengroßen Ballon, der am Abflugtag mit ca. 5 000 Litern Helium befüllt wurde. An diesem hing ein Fallschirm und eine selbst konstruierte Styroporbox. Das Innere der Box wurde mit Kameras, einem GPS-Tracker und einem Datenlogger zur Auswertung verschiedener Messdaten ausgestattet. Wir benötigten eine Haftpflichtversicherung und damit unser Experiment auch rechtlich abgesichert war, musste im Luftfahrtamt in der Regierung Oberbayern eine Genehmigung eingeholt werden.
Der Stratoflight soll uns einen exklusiven Einblick in unsere Stratosphäre geben und uns die Erde von oben zeigen. Im Grunde ist das Prinzip der Flüge sehr einfach. Der mit Helium befüllte Ballon steigt immer höher, wobei der Außenluftdruck ständig abnimmt. Dadurch dehnt sich der Ballon immer weiter aus, bis er nach einiger Zeit an seine Grenze gelangt und platzt. Nun beginnt der Sinkflug. 10 Meter über der Box hängt an einer Schnur der Fallschirm, welcher der Box ein sanftes Aufprallen auf dem Boden ermöglicht. Mithilfe des Handynetzes werden uns ab ca. einem Kilometer über der Erdoberfläche SMS mit den aktuellen GPS-Daten übermittelt. Jedoch bleibt dies jedes Mal spannend, denn landet er in einem Funkloch, so ist das Auffinden mit dem GPS-Tracker unmöglich.
Am 2. Mai 2019 war es bei der F11a Technik soweit und der erste von zwei Flügen startete um 11:00 Uhr am Beruflichen Schulzentrum Waldkirchen. Bei der Auswertung zeigte sich, dass sich der Ballon fantastische 39 000 Meter über der Erde befand, als er platzte. Der Außenluftdruck sank auf extrem geringe drei Millibar. Die Temperaturen bewegten sich in einem Rahmen zwischen +35 °C und -41 °C. Im „fast“ freien Fall ohne Atmosphäre erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 156 km/h. Um 12:00 Uhr machten sich Herr Kern und vier weitere Schüler auf den Weg zum Landeplatz nahe Germanns bei Zwettl in Österreich, das 2 Stunden und 30 Minuten vom Berufsschulzentrum entfernt liegt. Wir hatten das Glück, dass unsere Box in keinem Funkloch und auf einem Acker landete.
Somit wurde er vom Bergungstrupp ohne Probleme aufgefunden. Zusätzlich konnte die F11aT durch die Hilfe eines Elternteils den Flug mit einem APRS-Tracker ausstatten und so auch vorsorgen, falls er in einem Funkloch gelandet wäre. Dies war leider in der Parallelklasse nicht möglich.
Dass nicht immer alles glatt verläuft, zeigte der zweite Versuch. Am 23. Mai 2019 startete der Stratosphärenflug der F11b Technik um 10:30 Uhr in Waldkirchen ohne Komplikationen. Hier machten sich ebenfalls vier Schüler zusammen mit Herrn Kern um 11:30 Uhr auf den Weg, um den Ballon einzusammeln. Der zweite Flug sollte laut Flugroutenvorausberechnung in der Nähe von Ried, ebenfalls in Österreich, zu Boden gehen. Jedoch landete dieser vermutlich in einem Funkloch und konnte nicht mehr aufgefunden werden. Es bleibt jedoch noch ein Fünkchen Hoffnung, dass jemand unsere Box findet und uns kontaktiert.
Hier finden Sie Filmsequenz 1 bzw. Filmsequenz 2.